Taschenlampenkamera DV-130.IR

Ich hatte die letzte Zeit die Chance die Taschenlampenkamera DV-130.IR zu testen.
Den Begriff „Taschenlampenkamera“ hatte ich noch nie gehört, aber er trifft perfekt auf dieses Objekt zu. Und ich als Taschenlampen-Fan musste so etwas natürlich testen.

Aber nun mal von Anfang an.

Octacam DV-130.IR mit den beleuchteten Tasten
Octacam DV-130.IR mit den beleuchteten Tasten

Hierbei handelt es sich um eine Taschenlampe. Eine Taschenlampe mit vier weißen LED, die zwar keine besonders helle, aber für den Nahbereich völlig ausreichende Ausleuchtung erreicht.
Betrieben wird die Taschenlampe durch den fest integrierten Lithium-Polymer-Akku. Dieser Hochleistungs-Akku verspricht alleine von der Bauart her mehr Leistung als ein herkömmlicher NiCd- oder NiMH-Akku. Und bei meinen Tests war die Leistung des Lithium-Polymer-Akku auch immer ausreichend. Laut Anleitung reicht die Ladung für 2,5 Stunden Betrieb.  So wird der kleine Nachteil des Akkus auch gleich relativiert: Man kann den Akku nicht wechseln.
Geladen wird das ganze über ein USB-Kabel. Entweder vom Computer oder dem mitgeliefertem Netzteil mit USB-Anschluss (das so auch andere Geräte laden kann).

Neben den Grundfunktionen einer jeden Taschenlampe bietet diese Taschenlampenkamera noch zwei weitere Besonderheiten. Zum einen die Kamera-Funktion, zum anderen die IR-LEDs.

Die Kamera sitze im Zentrum des Taschenlampenkopfs und wird umrahmt von den 8 LED (4x weiß, 4x IR). Sie nimmt Bilder im AVI-Format mit Ihren 1,3 Megapixeln auf. Inklusive Ton.
Da die Taschenlampenkamera keinen internen Speicher besitzt werden die Daten auf Micro-SD-Karten gespeichert. Laut Anleitung können Karten mit bis zu 16GB benutzt werden.

Die IR-LEDs bringen einem erst einmal gar nichts. Das Licht ist für das menschliche Auge nämlich nicht sichtbar. Allerdings können Kameras dies Licht nutzen. So hat man eine Lichtverstärkung für die Kamera. Sie kann im Dunkeln Bilder aufzeichnen, wenn niemand direkt was sehen kann.

Mein Test

Ich habe die Taschenlampenkamera nun einige Zeit getestet. Und auch ein paar Stärken und Schwächen dieser besonderen Taschenlampe herausfinden können.

Das Gehäuse ist ein stabiles Metall-Gehäuse, die Taschenlampenkamera ist recht leicht. Also ideal um sie einfach in der Tasche mitzunehmen.
Allerdings stoßen wir da gleich auf eines der Probleme.
Die Bedienung des Gerätes geschieht über drei beleuchtete Tasten. Und diese Tasten stehen deutlich aus dem Gehäuse hervor. Die versehentliche Bedienung der Lampe ist also leicht möglich wenn man sie einfach in einer Tasche mitführt. Mir ist das mehrfach passiert das die weißen oder die IR-LEDs eingeschaltet waren als ich die Kamera aus der Tasche nahm.
Also gut verstauen und aufpassen.
Damit kann man dann vielleicht vermeiden das die Kamera sich aufhängt und man diese erst durch ein Resetz wieder zur Mitarbeit bewegt bekommt. So ein Reset ist etwas nervig, denn der Resetschalter ist hinter einem kleinen Loch unter dem abschraubbaren Deckel. Und dieses Loch ist klein. Gebogene Büroklammer, Stecknadel oder Druckbleistift funktionieren. Nur hat man die selten unterwegs dabei. Ich hatte jedenfalls in den Fällen kein passendes Reset-Instrument dabei. Und Grashalme sind so verdammt biegsam…

Bei strahlendem Sonnenschein bekam ich mit der Kamera übrigens farbverfälschte Bilder. Ein schönes rosa steht nicht jedem Baum. Aber dies ist wahrscheinlich auch normal, immerhin dürfte die Stärke dieser Kamera bei Nachtaufnahmen liegen. Es ist ja nicht umsonst eine Taschenlampenkamera.
Bei Nachtaufnahmen liefert die Kamera für Ihre Größe ein gutes Bild. Sowohl mit den weißen LEDs als auch im IR-Modus.

Lediglich der Ton kann manchmal schwer zu verstehen sein.

Das folgende Video ist direkt aus der Kamera übernommen. Lediglich der eingeblendete Hinweis wurde in Youtube eingefügt.
Sowohl die Bild- als auch die Tonqualität ist unverändert.

[youtube]pv_0Xsvpg8E[/youtube]

Am Anfang ist die normale Taschenlampen-Funktion, also die weißen LEDs aktiv. Später wechsel ich auf die Infrarot-Funktion. Der rosa Farbstich ist der Übergang.
Die Aufnahme bei den weißen LEDs ist hier übrigens nicht farbverfälscht. Als die IR-LEDs eingeschaltet waren war es hier wirklich komplett dunkel. Infrarot ist für das menschliche Auge eben nicht sichtbar.

Die Zeitanzeige ist übrigens nicht abstellbar. Gestellt wird die Uhr über ein kleines Textfile was man auf die Speicherkarte schreiben muss.

Zweimal hat mich die Kamera übrigens wirklich überrascht. Anstelle der üblichen AVI-Datei mit mehreren MB Größe kam eine WAV-Datei mit ein paar KB raus. Es wurde nur der Ton aufgezeichnet. Da hier auch ein passender Dateiname gewählt wurde muss dies Kameraintern bereits vorgesehen sein. Aber ich wüßte nicht ob und wie man dies aktivieren kann.

Das Fazit

Auch normale digitale Kameras bemerken IR-Licht deutlich
Auch normale digitale Kameras bemerken IR-Licht deutlich

Die Taschenlampenkamera ist ein witziges Spielzeug. Man kann in kompletter Dunkelheit aufnehmen. Dabei sind lediglich vier ganz leicht rötlich scheinende LEDs sowie die Bedienknöpfe zu sehen. Die Knöpfe kann man abdecken, und die LEDs fallen nicht groß auf.
Wie oft man so etwas aber nutzen kann ist fraglich. Aber für Nachtaufnahmen in der Natur aber sehr gut nutzbar. Oder auch in der Geisterbahn. 😉

Mit ein wenig Vorsicht ist die Taschenlampenkamera sehr zuverlässig.
Die Bilder sind für die Größe in Ordnung. Und nur wenige vermuten in einer Taschenlampe eine Kamera.

Das keine microSD-Karte im Lieferumfang enthalten ist kann man verschmerzen.
Mich stört lediglich ein wenig die plumpe Datumsanzeige.

Zu kaufen gibt es die Octacam DV-130.IR übrigens bei Pearl, denen ich auch für das Testgerät noch einmal danke sagen möchte.

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% S Kommentare
  1. JürgenHugo sagt

    Haste keine Hemdtasche? Druckbleistift rein! Kannste mit schreiben und mit dem Metallröhrchen, das die Mine umschließt ins Reset „pieken“. Tja – faul darf man sein – aber nich dumm, grins. :mrgreen:

    PS: Büroklammern kann man sich auch an die Hemdtasche stecken. Wenn du ein T-Shirt anhast, irgendwo an die Hose. Ohne läufst du ja sicher auch bei warmem Wetter nich rum…

  2. Chris sagt

    Ja, aber anfangs wusste ich ja nicht das ein Reset-Utensil so nützlich für die Taschenlampenkamera ist.

    Aber eigentlich dachte ich auch nur das ich lieber ein wenig andere Benutzer darauf hinweise. 😉

  3. JürgenHugo sagt

    Tja, manche Konstrukteure lernens nie – oder werden von den Kaufleuten ausgebremst. Oder von „ganz oben“ kommt was.

    Ich war mal vor über 20 Jahren von einem Ingenieurbüro aus für ein Projekt bei ABB. Die wollten unbedingt ein Hilfsmittel, womit man ca. 50 cm unter Wasser ein Rohr markieren konnte. Das sollte abgesägt werden (natürlich nicht nur eins, sondern viele – bei einer Kraftwerksdemontage).

    Ich hab zu dem zuständigen Dr. ing. gesagt: „wasserfeste Ölkreide und Ärmel hochkrempeln – mehr brauchts da nicht – das geht besser, schneller und billiger als jede Konstruktion!“

    „Tja, sie wissen das und ich weiß das – wir sind Techniker – und der Arbeiter wird das auch genau so machen, trotz Tool. Aber ich entscheide das nicht – entscheiden tut einer, der ist Kaufmann. Und der will eine ausgefeilte Konstruktion“.

    Das Zeug IST gebaut worden – ich glaub 5 Stück. Der Facharbeiter, der das herstellen/montieren sollte, und dem ich das kurz an Hand der Skizze erklärt habe, der hat nur gegrinst.

    „Erzählen sie mir nicht, wie man das normalerweise macht – das weiß ich. Und der Dr. XXX weiß es auch. Aber der oberste Chef will diese Konstruktion. Und sie müssen die 5 Stück herstellen. Machen sie das bitte sorgfältig – die fertige Konstrukton muß ich nämlich dem Herrn Chef in Aktion vorführen. Und dann muß das 1A klappen!“

    „Auch, wenn den Scheiß niemand braucht!“ Da hat er gelacht: „Ich schaff das bis morgen Nachmittag – sie kriegen ihre Konstruktion.“ 😛

  4. chris sagt

    hallo

    ich habe diese kamera auch gekauft. es gelingt mir einfach nicht, das datum der cam zu stellen.

    das textfile erstellen und mit einem editor bearbeiten, das ist nicht das problem.

    aber dann…wohin damit? die anleitung sagt ins das basisverzeichnis der kamera. der themenstarter schreibt, das file gehört auf die speicherkarte.

    beides habe ich nun schon mehrfach versucht, ohne erfolg.

    die tonaufnahme kann ma im übrigen durch einen längeren druck der fototaste auslösen.

  5. Chris sagt

    @chris
    Also ich habe jetzt die Anleitung gerade nicht neben mir liegen, aber so weit ich das jetzt noch in der Erinnerung habe ist es so das diese Textdatei mit dem speziellen Namen in das Basisverzeichnis der Speicherkarte zu schreiben ist.
    Wenn die Kamera dann aktiv wird übernimmt Sie das Datum.

    Und danke für den Hinweis wegen der reinen Tonaufnahme. Das ist mir echt entgangen.

  6. chris sagt

    hallo nochmal.

    das soll so sein….die Time.txt soll in das „basisverzeichnis“ der Cam. so die anleitung.

    die frage ist nur, wie das gemeint ist. die verzeichnisstruktur ist mit oder ohne speicherkarte natürlich nicht identisch.

    hast du die datei in das verzeichnis kopiert, bo auch die bilder/filme abgelegt werden? hast du dann nach dem ein und ausschalten die datei wieder gelöscht?

    ich dreh mich hier echt gerade voll im kreis…

  7. Konrad sagt

    Hallo,
    mit eingesteckter SD-Karte bekommst du die Cam im Explorer als Wechseldatenträger angezeigt. Dort klickst du drauf, z.B. Wechseldatenträger (E:). Direkt in dieses Verzeichnis muss die Time.txt, du mußt sie aber mit Schreibschutz versehen, sonst wird sie jedesmal wieder gelöscht. Außerdem mußt Du sie bei jedem Gebrauch manuell aktualisieren, die Zeit läuft erst nach Aufnahmestart los.
    Grüße
    Konrad

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