Vorsicht im Straßenverkehr – Auto-Unfallset

Der Straßenverkehr ist gefährlich. Für jeden, der daran teilnimmt.
Das muss man glaube ich keinem sagen.

Die Straßenverkehrsregeln sollen ein ein unfallfreies Miteinander ermöglichen. Doch nicht immer hält man sich dran. Sei es durch Unaufmerksamkeit, oder einige auch mit Absicht.
Beides kann zu Unfällen führen.

Meistens sind es gerade kleine Unfälle. Auch die gerne bagatellisierten Parkkratzer müsste man hiermit aufführen. Doch meistens verschwindet der Verursacher hier ja unerkannt.
Und auch sonst sind es meistens kleinere Blechschäden. Schwerere Unfälle, oder gar Unfälle mit Todesfolge, sind seltener. Zum Glück.

Unfall
Unfall

Und statistisch gesehen ist man selber relativ sicher. Ist ja auch gut so.
Aber was, wenn doch was passiert? Wenn man einen Unfall hatte?

Für kleinere Blechschäden rückt die Polizei zwar aus wenn sie gerufen wird, aber ungerne. Sie hat viel zu tun, und so kleine Blechschäden kann man gut untereinander regeln.
Wobei hier „kleine Blechschäden“ sich auch auf einen wirtschaftlichen Totalschaden eines drei Monate alten Autos beziehen kann. Ich spreche aus Erfahrung.
Um genauer zu sein, aus leidvoller Erfahrung. Ich habe das seltene „Glück“ in drei Jahren mit zwei Autos in einen Unfall verwickelt worden zu sein. Beide endeten mit einem Totalschaden meines Wagens. Bei beiden wurde mir die Vorfahrt genommen und ich hatte leider keine Chance mehr den Unfall zu verhindern.

Was also tun?

Klar, erst einmal schauen, ob keiner verletzt ist. Wenn doch natürlich je nach Verletzung die Polizei und einen Rettungswagen holen. Hier ist die Polizei dann auch schnell vor Ort. Steht ja auch eine Straftat „fahrlässige Körperverletzung“ im Raum.

Idealerweise hat man immer eine Warnweste* im Auto. Und zwar nicht ganz unten im Kofferraum unter dem ganzen Gepäck, sondern griffbereit vom Fahrersitz. So eine Warnweste hilft! Also wenn es dunkel ist unbedingt anziehen. Am besten direkt beim Aussteigen.
Ich durfte einen Unfall auf der linken Spur einer Autobahn erleben, wo sich glücklicherweise ein Stau bildete. Ungefähr nach zehn Minuten nach dem Unfall kam der erste drauf ein Warndreieck aufzustellen. Keiner trug eine Warnweste. Und die Warnblinker des Autos waren nicht sehr hell…

Und auch das eben schon angesprochene Warndreieck aufstellen. Und bitte nicht direkt hinter das Auto. Das Warndreieck sollte je nach erlaubter Geschwindigkeit etliche Meter vor dem Auto aufgestellt werden. Damit es sich nähernde Autofahrer warnt. (Und notfalls Schlafmützen weckt die einfach drüber fahren.)
Und auch hier gilt: man sollte bei einem Unfall nicht erst danach suchen müssen. Es sollte gleich griffbereit im Kofferraum sein. Ideal ist zum Beispiel so ein 3 in 1 Set*. Warndreieck, Warnweste und Verbandskasten in einer Tasche. Praktisch per Klettband im Kofferraum zu befestigen. Die Warnweste sollte man aber nur für Mitreisende nutzen. Man hat ja selber eine Griffbereit vom Fahrersitz. 😉

Wenn man aber nun feststellt das keine Polizei erforderlich ist, was tut man dann?
Im Idealfall hat man immer eine Kamera dabei. Handys helfen da ja mittlerweile enorm. Leider sind die Handykameras wenn es dunkel wird oder ist schnell überfordert. Abgesehen davon kommt vielleicht noch ein gewisses Zittern der Hande hinzu. Meine Handybilder von meinen beiden Unfällen sind eher Ratespiele. Aber auch sowas kann zur Klärung eines Sachverhaltes beitragen, wenn eine Seite sich nun bei der Schadensregulierung sperrt.
Also Bilder sind gemacht. Direkt von der Stellung der Fahrzeuge und vom Schaden.

Dann spricht nichts dagegen sich kurz mit dem Unfallgegner zu besprechen und gemeinsam an den Rand der Straße fährt um die Unfallstelle zu räumen. Klar, es gibt noch einiges zu tun, aber das kann man problemlos machen, wenn die Fahrzeuge am Rand stehen und den Verkehr nicht mehr behindern. Der Unfall ist ja schon schlimm genug. Man braucht ja nicht gleich einen Stau oder eine Straßensperrung verursachen.
Also an den Rand gefahren und hier dann die Daten mit dem Unfallgegner austauschen.

Wichtig ist natürlich der eigene Name, Adresse, Halter des Fahrzeuges, Kennzeichen, Versicherung etc.
Sehr praktisch ist zum Beispiel der europäische Unfallbericht. Dieser Bericht ist europaweit standardisiert und in den jeweiligen Landessprachen verfügbar.  (Zum Beispiel hier zum Download, oder beim ADAC die nur nicht verlinkt werden wollen.)
In diesem Bericht werden alle nötigen Daten abgefragt und ist somit natürlich eine sehr gute Hilfe nichts zu vergessen.
Also ausfüllen und unterschreiben. Denn die Unterschrift ist ja kein Schuldanerkenntnis, sondern bestätigt nur die Richtigkeit der eigenen Daten.

Sehr hilfreich sind hier auch sogenannte Auto-Unfallsets. In diesen Sets sind normal eine Einwegkamera, Stift, Notizzettel, Maßband,  Kreidestifte und eben so ein Unfallbericht mit Durchschlag. Denn auch wenn eine Digitalkamera sicher einfacher wäre, aber die Batterien müssten immer wieder geladen werden. Und dies wird ja gerne vergessen.
So ein Set gibt es momentan für 5,99€ bei Tchibo. Im ADAC-Shop ist so ein Set für 12,99€ erhältlich. [Update: sowas gibt es natürlich auch bei Amazon.]

Wenn diese Daten dann getauscht sind, kann jeder seiner Wege ziehen. Und natürlich dann zu Hause seine Versicherung informieren. Wenn ein Wagen nicht mehr wirklich fahrbereit ist, hat man natürlich schon einen Abschlepper gerufen. Zum Beispiel den ADAC oder den AvD.

Dann heißt es nur noch hoffen, das die ganze Schadensabwicklung problemlos abläuft. Das die Versicherungen schnell und komplett zahlen.
Übrigens kann man, wenn der Unfallgegner eindeutig die Schuld trägt, auch einen Anwalt mit der Abwicklung des ganzen Schriftkrams beauftragen. Jedenfalls wenn es kein Bagatellschaden ist. Sollte man aber eine Mitschuld zugewiesen bekommen, muss man auch anteilig den Anwalt zahlen. Wenn der Unfallgegner die volle Schuld trägt zahlt er auch den eigenen Anwalt.

Und auch hier spreche ich aus eigener Erfahrung: So ein Anwalt ist schon praktisch. Die Kommunikation mit den Versicherungen ist manchmal schon merkwürdig. Und auch deren Vorstellungen.
Und sollte es dann, wie jetzt bei meinem letzten Unfall, zu Problemen kommen, ist der Anwalt dann auch da um die gegnerische Versicherung zu verklagen. Ich warte noch gespannt auf das Ergebnis, und vor allem meinem Geld von der Versicherung.
Wer hier eine Verkehrsrechtsschutz-Versicherung hat ist natürlich auf der sicheren Seite. Meine VK-Rechtsschutz hat mir die Deckung für alle Fälle zugesagt. Sprich: egal was kommt, meinen Anwalt muss ich auf keinen Fall bezahlen. Abgesehen davon: ich hatte keine Chance zu bremsen als direkt vor mir der Unfallgegner meine Spur kreuzte. Weil er mich nicht gesehen haben will.

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% S Kommentare
  1. Chris sagt

    So, für mich hat die Geschichte jetzt fast ein gutes Ende. Nachdem die gegnerische Versicherung die Klage bekommen hat, kam auch sehr schnell das restliche Geld.

    Jetzt geht es nur noch darum das Schmerzensgeld anzumahnen.

  2. […] ist es passiert. Ein Autounfall und was nun? Der Blog von bereichert.de informiert Sie über die wichtigsten Schritte nach einem Unfall. Warndreieck und Warnweste sind bei der Unfallstellensicherung […]

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