Der Mensch kennt Messer schon seit einer Ewigkeit. Und auch heute noch hat eigentlich jeder welche im Haushalt.
Selbst wenn man die Messer vom Besteck mal aussen vor lässt so findet sich meistens mindestens ein weiteres Messer in der Küche. Schließlich muss man ja zur Essenszubereitung auch mal was schneiden. Jedenfalls wenn man sich nicht nur durch Fertigprodukte ernährt.
Und diese Messer sollten natürlich scharf sein. Sonst schneiden sie nicht.
Aber erstaunlicherweise kümmern sich viele nicht um die Schärfe der Messer. Nach der Nutzung in die Spülmaschine und das war dann alles was das Messer an Pflege bekommt. Nach einiger Zeit dieser Qualen sieht ein Messer dann gerne so aus wie auf dem Foto rechts. Es ist schartig. Es fehlen also Stücke in der Klinde. Vielleicht auch die Spitze. Und das ganze Messer ist auch nicht mehr scharf, was durch die Scharten ja nur noch verstärkt wird.
So ein Messer schneidet nicht mehr. Es reißt nur noch und quetscht.
Jeder Profi-Koch hat sein eigenes Messer-Set, und er pflegt es. Denn schließlich erleichtert ein scharfes Messer ungemein die Arbeit. Und davon ab tut es auch nicht so weh wenn man aus versehen sich mal selber schneidet.
Aber warum versucht man nicht zuhause mit einfachen Mitteln die Schärfe wenigstens auf einem guten Stand zu halten? So das die Klinge noch gut schneidet. Und nicht so komplett stumpf ist aber noch benutzt wird weil kein scharfes Messer da ist?
Nun ist natürlich das Messerschärfen nicht etwas für Jedermann. Aber in manchen Gegenden kommt ein Messerschärfer von Haus zu Haus und fragt nach Arbeit. Manche Schlüsseldienste, Eisenwarenläden o.ä. bieten auch so einen Service an. Für relativ kleines Geld, wenn man bedenkt was ein neues Messer kostet.
Aber es gibt für den einfachen Gebrauch auch günstiges Werkzeug, mit dem man gute Ergebnisse erzielen kann. Solche einfachen und günstigen Messerschärfer sind natürlich nichts für die hochwertigen Messer. Aber für einfache Gebrauchsmesser eine gute Wahl. Und man kann sie auch problemlos für unterwegs mitnehmen. Auf langen Touren, oder einfach nur zum campen.
Ich selber besitze zwei solcher Schärfgeräte. Einmal einen Messerschärfer von Herbertz*, und einen Messerschärfer von Smith*.
Das Gerät von Herbertz gefällt mir nicht so gut. Die Schärfleistung ist vorhanden, die Schärfe hält aber nicht lange und ist nicht „besonders scharf“. Der Vorteil ist aber der Klingenschutz und eine Schärfmöglichkeit für Scheren.
Das Gerät von Smith besitzt keinen Klingenschutz und keine extra Schärfmöglichtkeit für Scheren. Dafür hat es neben den reinen Wolframkarbid-Stäben zum Schärfen noch Keramikstäbe zum Glätten nach dem Schärfen. Dadurch wird das Messer noch schärfer, und die Schärfe hält länger. Gerade für einfache Messer, sei es in der Küche oder unterwegs, ist dieser Messerschärfer von Smith gut geeignet. Die orangene Farbe ist auch gut um den Schärfer schnell wieder zu finden. Und ich kann das Teil für den einfachen Gebrauch nur empfehlen.
Die Königsklasse des Schärfens geht natürlich aber anders. Hierfür werden dann gerne Schleifsteine, oder auch Abziehsteine verwandt. Das Schärfen mit diesen Steinen muss natürlich geübt werden, bringt dann aber sicherlich die besten Ergebnisse. Ist aber, da man ja auch vernünftige Steine nutzen sollte, nicht so billig wie diese Messerschärfer oben.
Eine interessante Übersicht über die verschiedenen guten Schleifsteine (inkl. kleiner Bewertung) gibt es hier. Natürlich inklusiver einer kleinen Anleitung wie das Messerschärfen mit einem Stein geht.
Das in dem Schleifsteintest als für Einsteiger für gut befundene Schleifset* gibt es übrigens hier günstig* zu kaufen. Da ich hier mittlerweile ein paar Messer habe die etwas besser sind, habe ich mir das Set gerade bestellt und werde an einem einfachen Messer üben.
Die Messerschärfer sind für glatte Messer ja ganz gut. Doch was mache ich mit geriffelten Messerklingen? Also mit geriffelt meine ich nicht nur wellenförmig, sonder wirkliche Riffel (die sind von IKEA).
Messer mit Wellenschliff sind grundsätzlich schonmal schwerer zu schärfen. Wenn der Wellenschliff weit genug ist kann man sogar mit den einfachen Messerschärfern arbeiten. Aber je feiner die Riffelung wird desto schwerer wird das Schärfen. Bis zum Fall: nur für den Fachmann.
Bei Besteckmessern wird es meistens richtig schwer. Aber hast Du nur solche Messer? Diese Messer haben schon ihre Berechtigung, aber für alles sind die auch nicht gedacht. (Wobei die natürlich sicher auch da schneiden)
Ein Koch schärft sein Messer (bzw. zieht es ab) ca. 8-16 mal pro Tag. Insofern ist klar, dass auch in einem normalen Haushalt die richtige Schärfe binnen kurzer Zeit nicht mehr vorhanden ist (also so scharf, dass es ohne Druck Tomaten schneidet).
Insofern muss man auch privat öfters ran und sein Messer wöchentlich schärfen (bzw. polieren).
Ich hatte mir (in der Hoffnung ein ewig scharfes Messer zu bekommen) ein Damastmesser im dreistelligen Bereich gekauft – doch auch hier muss man stetig dafür sorgen, dass es scharf bleibt. Somit entscheidet nicht der Preis, sondern eher die Pflege über die wirkliche Schärfe.